Verliere nie den Respekt gegenüber den kleinen Dingen.

Glück.

Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nach der Begegnung mit Dir nicht glücklicher ist. (Mutter Teresa)

In diesem Zitat steckt viel Inhalt, viel Motivation, viel Liebe. Es stammt von Mutter Teresa, und man kann sich vorstellen, dass diese Motivation und Liebe in ihrer Arbeit auch eine wichtige Rolle spielte. Gerade dann, wenn man armen und kranken Menschen Tag für Tag zur Seite steht, und mit ihnen Zeit und Leben teilt.

Zeit – ich denke in den letzten Monaten und Wochen des Öfteren darüber nach. Was ist am Ende eines Tages wichtig? Für jeden ist es etwas anderes, doch für mich ist es zunehmend mehr das Gefühl am Ende des Tages etwas getan zu haben, dass meine Zeit mit wertvollen Inhalten füllt. Und diese wertvollen Inhalte sind am Ende meist keine abgehobenen Dinge, sondern Dinge, die dort draussen etwas bewirken. Und leider sind dass meist die kleinen Gesten, die man von Herzen gibt und nicht die großen Erfolge, die zwei Tage später schon fast wieder vergessen sind, weil sich das Rad sofort weiter dreht.

Das zu realisieren streift die Achtsamkeit unseres Geistes- und Gedankengeflechts, dessen feines Aufblitzen eine Chance bedeutet, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Denn den Boden unter den Füßen kann man auch mit zu viel Erfolg verlieren – oder durch zu wenig Halt. Wo wir dann schon beim eigentlichen Thema dieses Newsletters wären.

Winterpause – ohne Zuhause.

Hinschauen, wegschauen oder aktiv werden?

Der Winter steht kurz bevor und in dieser kalten Jahreszeit verkrümelt man sich dann gerne im Warmen und genießt das Dach seines vertrauten Heims, dass einen schützt. Anders geht es da leider vielen Obdachlosen, die nicht selten durch einen oder mehrere Schicksalsschläge in eine Sackgasse geraten aus der sie nicht mehr von alleine heraus kommen. Bei Minusgraden verbringen sie die Nächte auf den Straßen, im Zelt oder in Unterkünften, die durch ehrenamtliche Helfer betreut werden. Schaut man beim Vorbeigehen auf den Straßen weg, oder wird ein klein wenig aktiv durch kleine Gesten, ein paar Münzen, ein Brötchen vom Bäcker etc. etc.?

Ein kleines Beispiel.

Ich laufe morgens meist durch den wunderschönen Schlosspark. Dort gibt es einen kleinen offenen Steintempel unter dessen Bedachung schon seit einigen Tagen ein Mann morgens schläft, eingemummelt in seinen Schlafsack. Aktuell haben wir milde Temperaturen, da mag das noch gehen, doch selbst 10 Grad wären für die meisten von uns schon unerträglich. Und wenn ich mir meine Gedanken beim Vorbeilaufen schon mache, dann kann ich doch auch gleich aktiv werden, oder nicht?

Mein Gedanke dazu.

Ich kaufe zwei Thermoflaschen, befülle diese, und bringe ihm an einem Tag eine Flasche mit einem heißen Tee vorbei. An einem anderen Tag wird die gebrauchte Flasche getauscht und die zweite Flasche kommt zum Einsatz. Alleine diese beiden Flaschen können ihn durch den Winter begleiten, und dadurch bekommt eine Thermoflasche durch solch eine kleine Tat eine ganz andere und auch neue Bedeutung – für ihn und auch für mich. Das Schwierigste wird wohl werden, ihn ab einer bestimmten Temperatur anzutreffen. Doch wenn es einen vereinbarten Ablageort gäbe, lässt sich auch das lösen.

ca. 250.000 Obdachlose in Deutschland.

Ein WDR Reporter Team geht von ca. 250.000 Obdachlosen im Jahr 2018 aus. Die Zahl erhöht sich entsprechend, wenn man die Wohnungslosen Menschen mit dazu nimmt. Dann kreisen Zahlen von ca. 650.000 Menschen um. Der Reporter des WDR hat einen Tag und eine Nacht mit zwei Obdachlosen verbracht. Hier der Link zum Film ( 12 Minuten )

Bild – Frau von der Kältehilfe mit einem alten Mann, der sich an ihr festhält beim Laufen.
Foto: R. Wichert/DRK e.V.

Projekt – Kältebus.

Winterkälte – erschwerte Maßnahmen durch COVID

Dieser Winter bringt in Verbindung mit COVID dann noch die nächste Hürde zum Vorschein – die Unterkünfte müssen die Anzahl der Menschen, die sie unterbringen reduzieren. Manche dieser Obdachlosen nehmen solche Unterkünfte aus verschiedenen Gründen schon nicht mehr wirklich in Anspruch. Aufgrund überfüllter Räume in der sie keine Ruhe finden, oder weil ihr »Hab und Gut« gestohlen wird etc. Aus diesen oder ähnlichen Gründen zieht deshalb der ein oder andere die Kälte in freier Natur vor, so unverständlich das für uns Nichtbetroffene auch klingen mag.

Unter dem Motto »Eishelden on Tour« hat das Deutsche Rote Kreuz die Kältebusse ins Leben gerufen. Diese Kältebusse gibt es inzwischen in verschiedenen Städten Deutschlands, so auch in Karlsruhe. Auch in der Schweiz denkt man über diese Situation nach, dazu aber später noch etwas mehr, da hier das von uns vorgestellte Projekt der »Tiny Houses« wieder ins Spiel kommt.

Der Kältebus in Karlsruhe fährt mehrere Stationen im Stadtgebiet an, während sich die Route täglich ändert. Die Helfer versorgen die obdachlosen Menschen mit heißem Tee, Schlafsäcken, Decken, Rettungsdecken oder Kleidung. Die Winterkleidung wird dabei in eigenen Kleiderläden, im Sozialkaufhaus W54 oder in der Klamotte bezogen.

Bild: Thema Kältebus – Alte Dame trinkt ein Warmgetränk
Shutterstock – Dmytro Zinkevych
Bild: Thema Kältebus – Essensausgabe im Freien
Shutterstock - wjarek

Stadt mit Rückgrat.

Wir fragen uns hier in der Agentur letztlich, wo spürbare Aktivitäten seitens der Länder oder der Städte bleiben? Wir sprechen hier von ca. 250.000 bis 600.000 Menschen – Deutschlandweit. Sorry, aber für ein reiches Land mit über 80 Mio. Menschen sollte es eigentlich möglich sein, einer Minderheit Raum fürs Überleben zu schaffen. Oder Programme und Projekte zu organisieren, wie man diese Menschen wieder in der Gesellschaft eingliedert und sie zurückführt in ein »normales« Leben. In Karlsruhe haben wir derzeit rund 4.200 obdachlose Menschen, wie hier auf KA NEWS berichtet wird. Wir meinen, da sollte es möglich sein, mehr hilfreiche Lösungen zu aktivieren.

Doch leider sind das oft ehrenamtliche Tätigkeiten von Vereinen und Organisationen, die sich dem Thema annehmen. Bereits 2012 berichtete zum Beispiel das inka-Stadtmagazin über den Verein Sozpädal, der sich schon damals bundesweit erstmals dem Thema »verdeckte Wohnungslosigkeit« angenommen hat und damit eine der

ca. 250.000 Obdachlose in Deutschland.

Deshalb die Frage: Warum stellen Städte beispielsweise keine größere Immobilie zur Verfügung, oder auch mehrere kleine, und übernehmen damit aktiv Mitverantwortung? Es gibt städtische Angestellte, wie man es auch vom Ordnungsamt kennt, die sich diesem Thema zeitlich viel intensiver annehmen können als es Ehrenamtliche Menschen schon tun.

Oder man kombiniert beides – würde jeder Strafzettel nicht zu 100% in die Stadtkasse gehen, sondern in solche Projekte, hätte jeder Parksünder so ganz nebenbei schon mal etwas Gutes getan. Natürlich wäre ein Aufschrei unter Bürgern wieder nicht auszuschließen, doch in solchen Fällen zeigt sich dann eben das Rückgrat einer Stadt. Demnächst sind wieder Bürgermeisterwahlen, nur so ganz nebenbei angemerkt.

Eine Studie aus der Schweiz.

Ja, auch in der Schweiz gibt es Obdachlose, aber man sieht sie kaum. Eine Studie aus dem Jahr 2019 widmete sich dem Thema und zeigt auf wer diese Menschen sind, wie sie leben und wie man ihnen am besten helfen kann.

In dieser Studie gibt es einen ganz interessanten Gedanken (Zitat):

»Tiny Houses. Halb Europa gefällt derzeit der Gedanke vom genügsamen Leben in diesen kleinen Häusern – und sie könnten auch eine kurzzeitige Lösung für Obdachlose sein.» Mehrere Schweizer Städte hätten bereits Interesse angemeldet. «Irgendein Dach über dem Kopf als temporäre Lösung ist besser als gar keins.«
Bild: Thema Kältebus – Tinyhouse im Grünen
Shutterstock - Ariel Celeste

Wir haben das Projekt des Vereins Tiny Houses Karlsruhe in einem unserer Newsletter bereits vorgestellt. Interessant, dass sich hier schon die ersten Verbindungen erkennen lassen, hinter denen sich für alle auch eine Chance verbirgt.

Verknüpfungspunkte gibt es sicher zahlreiche und Inspiration jede Menge. Die Sache ist nur, dass es gerade in solchen COVID-Zeiten wahrscheinlich zu wenig Antrieb und Möglichkeiten geben mag, die die richtigen Menschen zusammen an den richtigen Tischen versammeln, an denen einfach mal frei heraus Möglichkeiten erarbeitet werden, die wiederum nächste Schritte einleiten. Step für Step und wenn das gerade nicht real möglich ist, dann eben auch virtuell. Für eine Internetstadt wie Karlsruhe sollte das keine technische Hürde sein.

Wir sind gerne dabei – beim Mitdenken und Mitmachen.

Spendenübersicht September & Oktober 2020.

Bild – Spendenchart für September und Oktober 2020.

Unsere Spende ergibt sich aus realen Projekten, die wir als Design-Agentur gemeinsam mit unseren Kunden gestalten. Wir spenden aus diesen Projekten 1-5% unseres Nettoumsatzes an soziale Einrichtungen oder Hilfsorganisationen.

Für September und Oktober fassen wir die Spenden zusammen und möchten das Projekt »Kältebus« des Deutschen Roten Kreuzes mit einem Betrag von EUR 465,24 unterstützen.

Links zum Thema:

DRK Kältebus-Projekt
Studie in der Schweiz
Film: Mit Obdachlosen in der Kälte schlafen
Film: Problem im Rahmen von COVID
Film: Berliner Kältebus

Herzliche Grüße

Christian Götz
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign

Verliere nie den Respekt gegenüber den kleinen Dingen.
Verliere nie den Respekt gegenüber den kleinen Dingen.

Glück.

Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nach der Begegnung mit Dir nicht glücklicher ist. (Mutter Teresa)

In diesem Zitat steckt viel Inhalt, viel Motivation, viel Liebe. Es stammt von Mutter Teresa, und man kann sich vorstellen, dass diese Motivation und Liebe in ihrer Arbeit auch eine wichtige Rolle spielte. Gerade dann, wenn man armen und kranken Menschen Tag für Tag zur Seite steht, und mit ihnen Zeit und Leben teilt.

Zeit – ich denke in den letzten Monaten und Wochen des Öfteren darüber nach. Was ist am Ende eines Tages wichtig? Für jeden ist es etwas anderes, doch für mich ist es zunehmend mehr das Gefühl am Ende des Tages etwas getan zu haben, dass meine Zeit mit wertvollen Inhalten füllt. Und diese wertvollen Inhalte sind am Ende meist keine abgehobenen Dinge, sondern Dinge, die dort draussen etwas bewirken. Und leider sind dass meist die kleinen Gesten, die man von Herzen gibt und nicht die großen Erfolge, die zwei Tage später schon fast wieder vergessen sind, weil sich das Rad sofort weiter dreht.

Das zu realisieren streift die Achtsamkeit unseres Geistes- und Gedankengeflechts, dessen feines Aufblitzen eine Chance bedeutet, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Denn den Boden unter den Füßen kann man auch mit zu viel Erfolg verlieren – oder durch zu wenig Halt. Wo wir dann schon beim eigentlichen Thema dieses Newsletters wären.

Winterpause – ohne Zuhause.

Hinschauen, wegschauen oder aktiv werden?

Der Winter steht kurz bevor und in dieser kalten Jahreszeit verkrümelt man sich dann gerne im Warmen und genießt das Dach seines vertrauten Heims, dass einen schützt. Anders geht es da leider vielen Obdachlosen, die nicht selten durch einen oder mehrere Schicksalsschläge in eine Sackgasse geraten aus der sie nicht mehr von alleine heraus kommen. Bei Minusgraden verbringen sie die Nächte auf den Straßen, im Zelt oder in Unterkünften, die durch ehrenamtliche Helfer betreut werden. Schaut man beim Vorbeigehen auf den Straßen weg, oder wird ein klein wenig aktiv durch kleine Gesten, ein paar Münzen, ein Brötchen vom Bäcker etc. etc.?

Ein kleines Beispiel.

Ich laufe morgens meist durch den wunderschönen Schlosspark. Dort gibt es einen kleinen offenen Steintempel unter dessen Bedachung schon seit einigen Tagen ein Mann morgens schläft, eingemummelt in seinen Schlafsack. Aktuell haben wir milde Temperaturen, da mag das noch gehen, doch selbst 10 Grad wären für die meisten von uns schon unerträglich. Und wenn ich mir meine Gedanken beim Vorbeilaufen schon mache, dann kann ich doch auch gleich aktiv werden, oder nicht?

Mein Gedanke dazu.

Ich kaufe zwei Thermoflaschen, befülle diese, und bringe ihm an einem Tag eine Flasche mit einem heißen Tee vorbei. An einem anderen Tag wird die gebrauchte Flasche getauscht und die zweite Flasche kommt zum Einsatz. Alleine diese beiden Flaschen können ihn durch den Winter begleiten, und dadurch bekommt eine Thermoflasche durch solch eine kleine Tat eine ganz andere und auch neue Bedeutung – für ihn und auch für mich. Das Schwierigste wird wohl werden, ihn ab einer bestimmten Temperatur anzutreffen. Doch wenn es einen vereinbarten Ablageort gäbe, lässt sich auch das lösen.

ca. 250.000 Obdachlose in Deutschland.

Ein WDR Reporter Team geht von ca. 250.000 Obdachlosen im Jahr 2018 aus. Die Zahl erhöht sich entsprechend, wenn man die Wohnungslosen Menschen mit dazu nimmt. Dann kreisen Zahlen von ca. 650.000 Menschen um. Der Reporter des WDR hat einen Tag und eine Nacht mit zwei Obdachlosen verbracht. Hier der Link zum Film ( 12 Minuten )

Bild – Frau von der Kältehilfe mit einem alten Mann, der sich an ihr festhält beim Laufen.
Foto: R. Wichert/DRK e.V.

Projekt – Kältebus.

Winterkälte – erschwerte Maßnahmen durch COVID

Dieser Winter bringt in Verbindung mit COVID dann noch die nächste Hürde zum Vorschein – die Unterkünfte müssen die Anzahl der Menschen, die sie unterbringen reduzieren. Manche dieser Obdachlosen nehmen solche Unterkünfte aus verschiedenen Gründen schon nicht mehr wirklich in Anspruch. Aufgrund überfüllter Räume in der sie keine Ruhe finden, oder weil ihr »Hab und Gut« gestohlen wird etc. Aus diesen oder ähnlichen Gründen zieht deshalb der ein oder andere die Kälte in freier Natur vor, so unverständlich das für uns Nichtbetroffene auch klingen mag.

Unter dem Motto »Eishelden on Tour« hat das Deutsche Rote Kreuz die Kältebusse ins Leben gerufen. Diese Kältebusse gibt es inzwischen in verschiedenen Städten Deutschlands, so auch in Karlsruhe. Auch in der Schweiz denkt man über diese Situation nach, dazu aber später noch etwas mehr, da hier das von uns vorgestellte Projekt der »Tiny Houses« wieder ins Spiel kommt.

Der Kältebus in Karlsruhe fährt mehrere Stationen im Stadtgebiet an, während sich die Route täglich ändert. Die Helfer versorgen die obdachlosen Menschen mit heißem Tee, Schlafsäcken, Decken, Rettungsdecken oder Kleidung. Die Winterkleidung wird dabei in eigenen Kleiderläden, im Sozialkaufhaus W54 oder in der Klamotte bezogen.

Bild: Thema Kältebus – Alte Dame trinkt ein Warmgetränk
Shutterstock – Dmytro Zinkevych
Bild: Thema Kältebus – Essensausgabe im Freien
Shutterstock - wjarek

Stadt mit Rückgrat.

Wir fragen uns hier in der Agentur letztlich, wo spürbare Aktivitäten seitens der Länder oder der Städte bleiben? Wir sprechen hier von ca. 250.000 bis 600.000 Menschen – Deutschlandweit. Sorry, aber für ein reiches Land mit über 80 Mio. Menschen sollte es eigentlich möglich sein, einer Minderheit Raum fürs Überleben zu schaffen. Oder Programme und Projekte zu organisieren, wie man diese Menschen wieder in der Gesellschaft eingliedert und sie zurückführt in ein »normales« Leben. In Karlsruhe haben wir derzeit rund 4.200 obdachlose Menschen, wie hier auf KA NEWS berichtet wird. Wir meinen, da sollte es möglich sein, mehr hilfreiche Lösungen zu aktivieren.

Doch leider sind das oft ehrenamtliche Tätigkeiten von Vereinen und Organisationen, die sich dem Thema annehmen. Bereits 2012 berichtete zum Beispiel das inka-Stadtmagazin über den Verein Sozpädal, der sich schon damals bundesweit erstmals dem Thema »verdeckte Wohnungslosigkeit« angenommen hat und damit eine der

ca. 250.000 Obdachlose in Deutschland.

Deshalb die Frage: Warum stellen Städte beispielsweise keine größere Immobilie zur Verfügung, oder auch mehrere kleine, und übernehmen damit aktiv Mitverantwortung? Es gibt städtische Angestellte, wie man es auch vom Ordnungsamt kennt, die sich diesem Thema zeitlich viel intensiver annehmen können als es Ehrenamtliche Menschen schon tun.

Oder man kombiniert beides – würde jeder Strafzettel nicht zu 100% in die Stadtkasse gehen, sondern in solche Projekte, hätte jeder Parksünder so ganz nebenbei schon mal etwas Gutes getan. Natürlich wäre ein Aufschrei unter Bürgern wieder nicht auszuschließen, doch in solchen Fällen zeigt sich dann eben das Rückgrat einer Stadt. Demnächst sind wieder Bürgermeisterwahlen, nur so ganz nebenbei angemerkt.

Eine Studie aus der Schweiz.

Ja, auch in der Schweiz gibt es Obdachlose, aber man sieht sie kaum. Eine Studie aus dem Jahr 2019 widmete sich dem Thema und zeigt auf wer diese Menschen sind, wie sie leben und wie man ihnen am besten helfen kann.

In dieser Studie gibt es einen ganz interessanten Gedanken (Zitat):

»Tiny Houses. Halb Europa gefällt derzeit der Gedanke vom genügsamen Leben in diesen kleinen Häusern – und sie könnten auch eine kurzzeitige Lösung für Obdachlose sein.» Mehrere Schweizer Städte hätten bereits Interesse angemeldet. «Irgendein Dach über dem Kopf als temporäre Lösung ist besser als gar keins.«
Bild: Thema Kältebus – Tinyhouse im Grünen
Shutterstock - Ariel Celeste

Wir haben das Projekt des Vereins Tiny Houses Karlsruhe in einem unserer Newsletter bereits vorgestellt. Interessant, dass sich hier schon die ersten Verbindungen erkennen lassen, hinter denen sich für alle auch eine Chance verbirgt.

Verknüpfungspunkte gibt es sicher zahlreiche und Inspiration jede Menge. Die Sache ist nur, dass es gerade in solchen COVID-Zeiten wahrscheinlich zu wenig Antrieb und Möglichkeiten geben mag, die die richtigen Menschen zusammen an den richtigen Tischen versammeln, an denen einfach mal frei heraus Möglichkeiten erarbeitet werden, die wiederum nächste Schritte einleiten. Step für Step und wenn das gerade nicht real möglich ist, dann eben auch virtuell. Für eine Internetstadt wie Karlsruhe sollte das keine technische Hürde sein.

Wir sind gerne dabei – beim Mitdenken und Mitmachen.

Spendenübersicht September & Oktober 2020.

Bild – Spendenchart für September und Oktober 2020.

Unsere Spende ergibt sich aus realen Projekten, die wir als Design-Agentur gemeinsam mit unseren Kunden gestalten. Wir spenden aus diesen Projekten 1-5% unseres Nettoumsatzes an soziale Einrichtungen oder Hilfsorganisationen.

Für September und Oktober fassen wir die Spenden zusammen und möchten das Projekt »Kältebus« des Deutschen Roten Kreuzes mit einem Betrag von EUR 465,24 unterstützen.

Links zum Thema:

DRK Kältebus-Projekt
Studie in der Schweiz
Film: Mit Obdachlosen in der Kälte schlafen
Film: Problem im Rahmen von COVID
Film: Berliner Kältebus

Herzliche Grüße

Christian Götz
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign

Verliere nie den Respekt gegenüber den kleinen Dingen.
Verliere nie den Respekt gegenüber den kleinen Dingen.

Bild – Wohnraumsituation
Bild – Person steigt die ausgeklappte Treppe hinauf

Glück.

Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nach der Begegnung mit Dir nicht glücklicher ist. (Mutter Teresa)

In diesem Zitat steckt viel Inhalt, viel Motivation, viel Liebe. Es stammt von Mutter Teresa, und man kann sich vorstellen, dass diese Motivation und Liebe in ihrer Arbeit auch eine wichtige Rolle spielte. Gerade dann, wenn man armen und kranken Menschen Tag für Tag zur Seite steht, und mit ihnen Zeit und Leben teilt.

Zeit – ich denke in den letzten Monaten und Wochen des Öfteren darüber nach. Was ist am Ende eines Tages wichtig? Für jeden ist es etwas anderes, doch für mich ist es zunehmend mehr das Gefühl am Ende des Tages etwas getan zu haben, dass meine Zeit mit wertvollen Inhalten füllt. Und diese wertvollen Inhalte sind am Ende meist keine abgehobenen Dinge, sondern Dinge, die dort draussen etwas bewirken. Und leider sind dass meist die kleinen Gesten, die man von Herzen gibt und nicht die großen Erfolge, die zwei Tage später schon fast wieder vergessen sind, weil sich das Rad sofort weiter dreht.

Das zu realisieren streift die Achtsamkeit unseres Geistes- und Gedankengeflechts, dessen feines Aufblitzen eine Chance bedeutet, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Denn den Boden unter den Füßen kann man auch mit zu viel Erfolg verlieren – oder durch zu wenig Halt. Wo wir dann schon beim eigentlichen Thema dieses Newsletters wären.

Winterpause – ohne Zuhause.

Hinschauen, wegschauen oder aktiv werden?

Der Winter steht kurz bevor und in dieser kalten Jahreszeit verkrümelt man sich dann gerne im Warmen und genießt das Dach seines vertrauten Heims, dass einen schützt. Anders geht es da leider vielen Obdachlosen, die nicht selten durch einen oder mehrere Schicksalsschläge in eine Sackgasse geraten aus der sie nicht mehr von alleine heraus kommen. Bei Minusgraden verbringen sie die Nächte auf den Straßen, im Zelt oder in Unterkünften, die durch ehrenamtliche Helfer betreut werden. Schaut man beim Vorbeigehen auf den Straßen weg, oder wird ein klein wenig aktiv durch kleine Gesten, ein paar Münzen, ein Brötchen vom Bäcker etc. etc.?

Ein kleines Beispiel.

Ich laufe morgens meist durch den wunderschönen Schlosspark. Dort gibt es einen kleinen offenen Steintempel unter dessen Bedachung schon seit einigen Tagen ein Mann morgens schläft, eingemummelt in seinen Schlafsack. Aktuell haben wir milde Temperaturen, da mag das noch gehen, doch selbst 10 Grad wären für die meisten von uns schon unerträglich. Und wenn ich mir meine Gedanken beim Vorbeilaufen schon mache, dann kann ich doch auch gleich aktiv werden, oder nicht?

Mein Gedanke dazu.

Ich kaufe zwei Thermoflaschen, befülle diese, und bringe ihm an einem Tag eine Flasche mit einem heißen Tee vorbei. An einem anderen Tag wird die gebrauchte Flasche getauscht und die zweite Flasche kommt zum Einsatz. Alleine diese beiden Flaschen können ihn durch den Winter begleiten, und dadurch bekommt eine Thermoflasche durch solch eine kleine Tat eine ganz andere und auch neue Bedeutung – für ihn und auch für mich. Das Schwierigste wird wohl werden, ihn ab einer bestimmten Temperatur anzutreffen. Doch wenn es einen vereinbarten Ablageort gäbe, lässt sich auch das lösen.

ca. 250.000 Obdachlose in Deutschland.

Ein WDR Reporter Team geht von ca. 250.000 Obdachlosen im Jahr 2018 aus. Die Zahl erhöht sich entsprechend, wenn man die Wohnungslosen Menschen mit dazu nimmt. Dann kreisen Zahlen von ca. 650.000 Menschen um. Der Reporter des WDR hat einen Tag und eine Nacht mit zwei Obdachlosen verbracht. Hier der Link zum Film ( 12 Minuten )

Bild – Frau von der Kältehilfe mit einem alten Mann, der sich an ihr festhält beim Laufen.
Foto: R. Wichert/DRK e.V.

Projekt – Kältebus.

Winterkälte – erschwerte Maßnahmen durch COVID

Dieser Winter bringt in Verbindung mit COVID dann noch die nächste Hürde zum Vorschein – die Unterkünfte müssen die Anzahl der Menschen, die sie unterbringen reduzieren. Manche dieser Obdachlosen nehmen solche Unterkünfte aus verschiedenen Gründen schon nicht mehr wirklich in Anspruch. Aufgrund überfüllter Räume in der sie keine Ruhe finden, oder weil ihr »Hab und Gut« gestohlen wird etc. Aus diesen oder ähnlichen Gründen zieht deshalb der ein oder andere die Kälte in freier Natur vor, so unverständlich das für uns Nichtbetroffene auch klingen mag.

Unter dem Motto »Eishelden on Tour« hat das Deutsche Rote Kreuz die Kältebusse ins Leben gerufen. Diese Kältebusse gibt es inzwischen in verschiedenen Städten Deutschlands, so auch in Karlsruhe. Auch in der Schweiz denkt man über diese Situation nach, dazu aber später noch etwas mehr, da hier das von uns vorgestellte Projekt der »Tiny Houses« wieder ins Spiel kommt.

Der Kältebus in Karlsruhe fährt mehrere Stationen im Stadtgebiet an, während sich die Route täglich ändert. Die Helfer versorgen die obdachlosen Menschen mit heißem Tee, Schlafsäcken, Decken, Rettungsdecken oder Kleidung. Die Winterkleidung wird dabei in eigenen Kleiderläden, im Sozialkaufhaus W54 oder in der Klamotte bezogen.

Bild: Thema Kältebus – Alte Dame trinkt ein Warmgetränk
Shutterstock – Dmytro Zinkevych
Bild: Thema Kältebus – Essensausgabe im Freien
Shutterstock - wjarek

Stadt mit Rückgrat.

Wir fragen uns hier in der Agentur letztlich, wo spürbare Aktivitäten seitens der Länder oder der Städte bleiben? Wir sprechen hier von ca. 250.000 bis 600.000 Menschen – Deutschlandweit. Sorry, aber für ein reiches Land mit über 80 Mio. Menschen sollte es eigentlich möglich sein, einer Minderheit Raum fürs Überleben zu schaffen. Oder Programme und Projekte zu organisieren, wie man diese Menschen wieder in der Gesellschaft eingliedert und sie zurückführt in ein »normales« Leben. In Karlsruhe haben wir derzeit rund 4.200 obdachlose Menschen, wie hier auf KA NEWS berichtet wird. Wir meinen, da sollte es möglich sein, mehr hilfreiche Lösungen zu aktivieren.

Doch leider sind das oft ehrenamtliche Tätigkeiten von Vereinen und Organisationen, die sich dem Thema annehmen. Bereits 2012 berichtete zum Beispiel das inka-Stadtmagazin über den Verein Sozpädal, der sich schon damals bundesweit erstmals dem Thema »verdeckte Wohnungslosigkeit« angenommen hat und damit eine der

ca. 250.000 Obdachlose in Deutschland.

Deshalb die Frage: Warum stellen Städte beispielsweise keine größere Immobilie zur Verfügung, oder auch mehrere kleine, und übernehmen damit aktiv Mitverantwortung? Es gibt städtische Angestellte, wie man es auch vom Ordnungsamt kennt, die sich diesem Thema zeitlich viel intensiver annehmen können als es Ehrenamtliche Menschen schon tun.

Oder man kombiniert beides – würde jeder Strafzettel nicht zu 100% in die Stadtkasse gehen, sondern in solche Projekte, hätte jeder Parksünder so ganz nebenbei schon mal etwas Gutes getan. Natürlich wäre ein Aufschrei unter Bürgern wieder nicht auszuschließen, doch in solchen Fällen zeigt sich dann eben das Rückgrat einer Stadt. Demnächst sind wieder Bürgermeisterwahlen, nur so ganz nebenbei angemerkt.

Eine Studie aus der Schweiz.

Ja, auch in der Schweiz gibt es Obdachlose, aber man sieht sie kaum. Eine Studie aus dem Jahr 2019 widmete sich dem Thema und zeigt auf wer diese Menschen sind, wie sie leben und wie man ihnen am besten helfen kann.

In dieser Studie gibt es einen ganz interessanten Gedanken (Zitat):

»Tiny Houses. Halb Europa gefällt derzeit der Gedanke vom genügsamen Leben in diesen kleinen Häusern – und sie könnten auch eine kurzzeitige Lösung für Obdachlose sein.» Mehrere Schweizer Städte hätten bereits Interesse angemeldet. «Irgendein Dach über dem Kopf als temporäre Lösung ist besser als gar keins.«
Bild: Thema Kältebus – Tinyhouse im Grünen
Shutterstock - Ariel Celeste

Wir haben das Projekt des Vereins Tiny Houses Karlsruhe in einem unserer Newsletter bereits vorgestellt. Interessant, dass sich hier schon die ersten Verbindungen erkennen lassen, hinter denen sich für alle auch eine Chance verbirgt.

Verknüpfungspunkte gibt es sicher zahlreiche und Inspiration jede Menge. Die Sache ist nur, dass es gerade in solchen COVID-Zeiten wahrscheinlich zu wenig Antrieb und Möglichkeiten geben mag, die die richtigen Menschen zusammen an den richtigen Tischen versammeln, an denen einfach mal frei heraus Möglichkeiten erarbeitet werden, die wiederum nächste Schritte einleiten. Step für Step und wenn das gerade nicht real möglich ist, dann eben auch virtuell. Für eine Internetstadt wie Karlsruhe sollte das keine technische Hürde sein.

Wir sind gerne dabei – beim Mitdenken und Mitmachen.

Spendenübersicht September & Oktober 2020.

Bild – Spendenchart für September und Oktober 2020.

Unsere Spende ergibt sich aus realen Projekten, die wir als Design-Agentur gemeinsam mit unseren Kunden gestalten. Wir spenden aus diesen Projekten 1-5% unseres Nettoumsatzes an soziale Einrichtungen oder Hilfsorganisationen.

Für September und Oktober fassen wir die Spenden zusammen und möchten das Projekt »Kältebus« des Deutschen Roten Kreuzes mit einem Betrag von EUR 465,24 unterstützen.

Links zum Thema:

DRK Kältebus-Projekt
Studie in der Schweiz
Film: Mit Obdachlosen in der Kälte schlafen
Film: Problem im Rahmen von COVID
Film: Berliner Kältebus

Herzliche Grüße

Christian Götz
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign

Bild – Das raumvonwert-Team
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