Was ist euer Geheimnis, um als Traditionsunternehmen immer vorne mit dabei zu sein?
Jörg Lembachner: Wir nehmen Kundenbedürfnisse ernst und nutzen diese als Motor für unsere Innovationen. Es reicht nicht aus, ab und zu etwas Neues zu machen – es geht darum, Bestehendes kontinuierlich weiterzuentwickeln und gezielt Innovationen voranzutreiben.
Ein Paradebeispiel dafür ist der Foxy Plus, der 2008 als erstes Handsprühgerät mit einer 360°-Funktion auf den Markt kam. Diese kleine, aber entscheidende Verbesserung, die es ermöglicht, aus jeder Position zu sprühen - sei es stehend, liegend oder sogar auf dem Kopf – wurde so begeistert aufgenommen, dass mittlerweile alle unsere Handsprüher mit dieser Funktion ausgestattet sind.
Für eine positive Entwicklung ist auch entscheidend, neue Kundengruppen zu erschließen. Ein Beispiel dafür ist der Rapidon, ein Kanister, der das Betanken kleinmotorisierter Geräte auf Knopfdruck und ohne Kleckern ermöglicht. Vor uns hatte niemand an eine solche Lösung gedacht. Heute ist der Rapidon einzigartig auf dem Markt und steht symbolisch für das gesamte Sortiment: Durchdachte, bis ins Detail optimierte Geräte, die das Label „Made in Switzerland“ tragen – ein Zeichen für Birchmeier Know-how und Werte, die Kunden weltweit schätzen.

Wie denkt Birchmeier über langlebige Gebrauchsgüter für jedermann?
Jörg Lembachner: Unsere Sprühgeräte sind natürlich keine Alltagsgegenstände wie ein Teller oder ein Radio, dennoch sind sie auf eine langfristige und häufige Nutzung ausgelegt. Unsere Geräte sollen über Jahre hinweg zuverlässig funktionieren.

Wir entwickeln Produkte, die sowohl für professionelle Anwender als auch für den privaten Nutzer im Garten oder Haushalt eine gute Investition darstellen und keine Einweg- oder Wegwerfartikel sind. Ein zufriedener Kunde, der auch nach langen Jahren durch Ersetzen eines kleinen Teiles sein Produkt weiter nutzen kann, ist uns wichtiger, als wenn dieser alle paar Jahre ein Neues kaufen muss, weil das „alte“ kaputt ist.

Welche Gesellschaft wünschst du dir, und was kann Birchmeier dazu beitragen?
Jörg Lembachner: Aus der Sicht von Birchmeier wäre es schön, wenn bei den Verbrauchern ein Umdenken stattfinden würde. Weg vom preisgesteuerten Schnäppchenkauf hin zu einem bewussten Kauf von qualitativ hochwertigen und langlebigen Gebrauchsgütern. Dazu gehört auch, dass solche Produkte etwas mehr kosten dürfen. So entwickelt sich allmählich eine Kultur der Wertschätzung und des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen.
Global gesehen wäre es wünschenswert, wenn auch andere Unternehmen nicht die Lösung in Fernost suchen würden, sondern sich wieder auf lokale Standorte besinnen. Die Wertschöpfung in der Produktion und die Vermeidung von langen Lieferketten stärken letzten Endes die europäischen Produktionsstandorte und stoppen die Desindustrialisierung.

Welche Wünsche hat Birchmeier für die Zukunft?
Jörg Lembachner: Wir leben von der Qualität und unseren Innovationen. Diese wollen wir weiterentwickeln, um die anspruchsvollen Rahmenbedingungen wettzumachen und dabei den Nachahmern immer wieder einen Schritt voraus zu sein. Wir schaffen intelligente Lösungen, um Anwendungen in Landwirtschaft, Gartenbau und Industrie effizienter, einfacher und nachhaltiger zu gestalten.
Wir setzen auf Qualität, Verantwortung und Nachhaltigkeit – sowohl gegenüber unseren Kunden als auch unseren Mitarbeitern. Wir bieten unserer Belegschaft weiterhin stabile und sichere Arbeitsplätze, die persönliches Wachstum und berufliche Weiterentwicklung fördern.

Herr Lembachner, herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg für das gesamte Team.









